Museum

Das Graudenzer Museum wurde am 15. Juni 1884 als Städtisches Museum für Altertum gegründet, in dem hauptsächlich archäologische Denkmäler ausgestellt wurden. Im Laufe der Zeit wurden die Sammlungen um Ausstellungsstücke aus dem Bereich der Geschichte, Ethnographie, Kunst, Kunsthandwerk und Numismatik vergrößert.
Das Museum hatte über viele Jahre keinen eigenen Sitz. Im Jahre 1912 wurden die Sammlungen in einem eben zu diesem Zweck gebauten Objekt in der Straße: Legionów 28 ausgestellt.
Im Jahre 1956 wurde das Museum in ein barockes Konventualgebäude des ehemaligen Klosters der Benediktinerordens verlegt, das man für unsere Bedürfnisse anpasste. Seit dieser Zeit fungiert es als Hauptgebäude, in dem sich der Sitz der Leitung, Abteilung für Bildung und Förderung mit einer Bibliothek und der Arbeitsraum sowie die Lager der Kunstabteilung befinden.
Zum Priester Dr. Władysław Łęga Museum, unter dessen Schirmherrschaft diese Institution seit 2005 steht, gehören heutzutage außerdem die alte Klosterpforte ? das sog. Äbtissinnenpalast ? und fünf historische Speicher. Die ehemalige Klosteranlage der Benediktinernonnen gehört zu den wertvollsten Denkmälern der barocken Architektur in Pommern. Die Graudenzer Speicher befinden sich auf einer hohen Böschung und bilden eine einmalige Verteidigungsanlage, die für das Panorama der Stadt an der Weichsel charakteristisch ist. Alle vertreten den einheitlichen Typ der Gebrauchs- und Verteidigungsarchitektur.
Durch die Angebotsvielfalt ermöglicht das Museum, historische und künstlerische Interessen zu entwickeln, es bringt die materielle und geistige Kultur der vergangenen Jahrhunderte näher und gibt die Gelegenheit, sich mit den aktuellen Trends in der Kunst vertraut zu machen.

Galerie für Pommersche Moderne Malerei
Hauptgebäude, Straße: Wodna 3/5
In den gemütlichen Innenräumen des Gebäudes gibt es die Galerie für Pommersche Moderne Malerei, die das Markenzeichen der Kunstabteilung ist.
In der Galerie gibt es Werke der seit 1945 mit Pommern verbundenen Künstler. Außer den Bildern der Professoren ? Gründer der Fakultät für Schöne Künste an der Nikolaus-Kopernikus-Universität Thorn, d.h. von Bronisław Jamontt, Tymon Niesiołowski, Stanisław Borysowski gibt es hier die Werke ihrer Schüler, darunter von Zygmunt, Józef und Izolda Kotlarczyk, Mieczysław Wiśniewski, Barbara Steyer, Jerzy Puciata, Romuald Drzewiecki, Mieczysław Ziomek, Roman Michałowski, Andrzej Guttfeld, Lucjan und Ewaryst Zamel, Kazimierz Jułga, Bogdan Kraśniewski und von anderen Künstlern. Es gibt auch Werke folgender Danziger Künstler: Kazimierz Ostrowski, Kazimierz Śramkiewicz und Kiejstut Bereźnicki.
Ihren Platz in der Galerie haben auch die Bilder moderner Graudenzer Künstler, darunter von Jerzy Feldman, Roman Aniszewski und Leszek Pawlikwoski.
Die Kollektion umfasst Werke, die in vielerlei Hinsicht wertvoll sind und in denen verschiedene künstlerischen Tendenzen zu sehen sind ? von der gegenständlichen Kunst bis zu diversen Strömungen der abstrakten Kunst. Die darin gesammelten Werke widerspiegeln die Vielseitigkeit der pommerschen Künstler und ermöglichen, sich mit ihren Arbeiten vertraut zu machen.

Zentrums für Ausbildung der Kavallerie in Graudenz 1920-1939
Äbtissinnenpalast, Straße: Klasztorna 4
Im dieses schönen Objekts gibt es eine Ausstellung, in der die Geschichte des Zentrums für Ausbildung der Kavallerie in Graudenz präsentiert wird.
Die in der Ausstellung gesammelten Exponate sind größtenteils Geschenke von den ehemaligen Kavalleristen und ihrer Familien. Wir finden hier zahlreiche Fotos, die Ausbildung, Verleihung von Offiziersgraden, Feierlichkeiten, hohe Besuche sowie Dokumente, Zeugnisse, Offizierspatente etc. zeigen. Daneben gibt es sehr persönliche Andenken wie z. B. der Säbel des ?ersten Kavalleristen? Władysław Belina ?Prażmowski oder der Streitkolben des Generals Bolesław Wieniawa ?  Długoszowski sowie Beispiele für Kavallerieuniformen und -ausrüstung

Geschichte von Graudenz
Speicher ? Straße: Spichrzowa  9
In den vier Stockwerken des Speichers gibt es eine Dauerausstellung mit der Geschichte der Stadt und ihrer Entwicklung vom Mittelalter bis 1939. Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut und ist auf die einzelnen Säle verteilt.
Im ersten Saal wurde Graudenz im Mittelalter und in der Zeit der Ersten Polnischen Republik (Adelsrepublik) (seit dem 13. Jahrhundert bis 1772) gezeigt. Es gibt hier unter anderem Denkmäler, welche die Geschichte der Stadt unter der Herrschaft des Deutschen Ordens und in der Zeit raschen Entwicklung nach dem Zweiten Frieden von Thorn veranschaulichen. Bemerkenswert sind die originellen Urkunden, Militaria, Münzen, Gegenstände des täglichen Gebrauchs und Denkmäler, die an die Zunftaktivitäten erinnern.
Der zweite Saal zeigt anhand von zahlreichen Plänen, Abbildungen, Fotografien und einem Stadtmodell die Raumordnung und Architektur von Graudenz. Das Modell ist eine einzigartige Einführung in die Besichtigung der Stadt. Im dritten Saal wurde Graudenz während der Besatzungszeiten und Wiedergewinnung der Unabhängigkeit im Jahre 1920,also das Alltagsleben der Einwohner, Gebrauchsgegenstände, die Entstehung der Festung Graudenz, Auslandspolen während der Besatzung und die Übernahme von Graudenz durch polnische Behörden am 23. Januar 1920 gezeigt. Ohne Zweifel ist hier ein Modell der Festung eine echte Attraktion.
Im vierten Saal wurden schließlich Gegenstände gesammelt, welche die Geschichte von Graudenz in den Jahren 1920-1939, die Entwicklung der Industrie, des Handwerks und das Kulturleben veranschaulichen.

Archäologische Ausstellungen
Speicher ? Straße: Spichrzowa 11/15

Mittelalterliche, kleine Ritterburg in Plemięta
Die Ausstellung präsentiert die Funde der Ausgrabungsarbeiten, die in der mittelalterlichen, kleinen Ritterburg in Plemięta durchgeführt wurden, die um die Wende des 14. und 15. Jahrhunderts ein Element des Verteidigungssystems des Deutschen Ordens wurde. Das Objekt war ein mehrstöckiger Wohn- und Verteidigungsturm, der als Hof eines mittelgroßen Ritterguts fungierte. Sie wurde im Laufe der Kriegsmaßnahmen zwischen Polen und dem Deutschen Orden im Jahre 1414 niedergebrannt.

Graudenz in der Zeit des römischen Einflusses
Die Ausstellung präsentiert historisches Material, das aus den Gräbern auf Friedhöfen und aus Siedlungen aus der Zeit des römischen Einflusses (1. Jahrhundert v. Chr. Bis zum 5. Jahrhundert n. Chr.) in der Umgebung von Graudenz stammt. Es sind Alltagsgegenstände, Gaben, die den Verstorbenen in die Gräber gelegt wurden ? hauptsächlich Waffen, Trachtelemente und Schmuck. Besonderes Augenmerk verdient die Gruppe der Denkmäler aus dem Gräberfeld in Graudenz ? Rządz, wo sich importierte Gegenstände befinden, die aus den Gebieten des Römischen Reichs stammen.

Mittelalterlicher Schmuck aus Gruczno
Die Denkmäler in der Ausstellung kommen aus den Gräberfeldern, die zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert betrieben wurden. Wir präsentieren dort hauptsächlich Schmuck und Gegenstände des täglichen Gebrauchs, die den Verstorbenen in ihre Gräber als Gaben gelegt wurden. Man findet da unter anderem Glas-, Bernstein- und Silberperlenketten, Armbänder, Anhänger, Ringe und im Mittelalter sehr populäre kleine Bögen.

Nordteil der Chełmno-Region in der Urgeschichte und im Mittelalter
Die Ausstellung zeigt die materielle, geistige und gesellschaftliche Kunst der Bevölkerung, welche die Nordgebiete der Chełmno-Region vom 11. Jahrhundert v. Chr. bis zum 15. Jahrhundert n. Chr. bewohnte. Die in der Ausstellung gesammelten Denkmäler verdanken wir den früheren und zeitgenössischen archäologischen Forschungen. Unter den Ausstellungsstücken gibt es solche einmaligen Exemplare wie beispielsweise die Tonfigur einer Frau aus Łasin oder ein Lämpchen aus Eisen aus der Burg in Słupski Młyn.

Priester-Dr.-Władysław-Łęga-Museum
Wodna-Str. 3/5, 86-300 Grudziądz
Tel. 56 465-90-63
www.muzeum.grudziadz.pl