Der Markt von Grudziądz ist ein rechteckiger Platz mit den Maßen 54 x 70 m mit acht Straßen an vier Ecken. Er wurde 1843 mit Granit- und Basaltsteinen gepflastert.
Früher befanden sich in der Mitte ein Kaufmannshaus und ein gotisches Rathaus. Um die Mitte des 19. Jh. wurde das Rathaus an die Westfront des Marktplatzes verlegt. Nach dessen Brand (1893) wurde das ehemalige Jesuitenkolleg zum Sitz des Magistrats. Ab 1896 befand sich an der Stelle des ehemaligen Rathauses das luxuriöse Hotel und Restaurant „Königshof“, das im Krieg zerstört wurde. Nach dem Abriss der Tuchhallen wurde im Ostteil des Marktplatzes in den Jahren 1783–1784 eine evangelische Kirche, genannt Friedrichkirche errichtet, die bis Ende des 19. Jh. tätig war.
Bis Anfang des 17. Jh. waren die Bürgerhäuser rund um den Marktplatz aus Holz, dann wurden mehrstöckige Häuser aus Backstein gebaut. Fast alle Gebäude an der West- und Südfassade wurden 1945 zerstört und in einem dem Barock nachempfundenen Stil wieder aufgebaut. Das älteste Bürgerhaus am Marktplatz ist das Haus Nr. 20 – „Zum Schwann“ von der Wende vom des 16. Jh.. Es entstand aus Verbindung von zwei früheren Häusern mit einer gemeinsamen Fassade.
Im zentralen Teil des Marktplatzes befindet sich ein Denkmal des Polnischen Soldaten, das im Oktober 1986 eingeweiht wurde. Es wurde an der Stelle des Unabhängigkeitsdenkmals errichtet, das 1939 von den Deutschen zerstört wurde. Der Marktplatz wurde 2010 renoviert. Das alte Pflaster wurde saniert, Laternen im Stil des 19. Jh. wurden aufgestellt und der Denkmalsockel wurde dem Sockel vom Anfang des 20. Jh. nachempfunden.
Im Jahr 2015 wurde in der Nordwestecke des Platzes eine Bank mit Nikolaus Kopernikus, dem Ökonomen aufgestellt, der 1522 im Rathaus am Marktplatz seinen Münzentraktat vorgetragen hat.