Nikolaikirche

An der Pfarrkirche St. Nikolaus, der ältesten Kirche in Grudziądz wurde fast 130 Jahre lang gebaut, angefangen im Jahr 1286, als mit dem Bau des Presbyteriums begonnen wurde. Dieser Teil der Kirche fungierte viele Jahre lang als eigenständiges Gebäude und bot den Bewohnern auch Schutz während zahlreicher Überfälle preußischer Stämme. Im 14. Jh. wurde der Hauptteil des Tempels errichtet und zu Beginn des 15. Jh. der Turm mit einem  Zeltdach. Leider wurde die reiche gotische Ausstattung der Kirche im 16. Jh. zerstört, als die Kirche im Zuge der Reformation von Evangelischen übernommen wurde. Im Zuge des Wiederaufbaus nach den Zerstörungen des Polnisch-Schwedischen Krieges erhielt der Innenraum barocke Altäre: den Hauptaltar und Seitenaltäre. Der Kirchturm erhielt anschließend eine barocke Kuppel. Zu den interessantesten sakralen Denkmälern der Kirche gehört der Hauptaltar mit Figuren des hl. Andreas, Paulus, Petrus und Judas Thaddäus im unteren Teil, im mittleren -Johannes Nepomuk, Gregor der Große, Nikolaus und Franz Xaver, ganz oben die Jungfrau Maria mit Kind. Im Mittelfeld des Altars befindet sich ein Bildnis des hl. Nikolaus von Jerzy Hoppen aus dem Jahr 1950, im oberen Teil die Heilige Dreifaltigkeit. von Leonard Torwirt ebenfalls von 1950; im Abschluss der hl. Georg umgeben von zwei Engeln. Ein äußerst interessantes Denkmal ist das mit Ornamenten verzierte Taufbecken gotländischen Typus aus dem 13. Jh. verziert mit Blumen, Drachen und Maskaronen, mit einer romanischen Granitschale, die von den Wikingern nach Grudziądz gebracht wurde. Sehenswert ist der Seitenaltar im nördlichen Seitenschiff mit einem Gemälde der Jungfrau Maria mit Kind aus dem 17. Jh., in einem silbernen Kleid vom Anfang des 18. Jh., bereichert mit zwei vergoldeten Kronen, die am 9. März 2002 vom Papst Johannes Paul II. geweiht wurden. In der Kirche befinden auch Gemälde aus dem 17. Jh.: der hl. Anna Selbdritt, der auf einem Brett gemalte hl. Nikolaus, die Krönung der Heiligen Jungfrau Maria – der Überlieferung nach aus der Burgkapelle stammend, ein ebenfalls auf einem Brett gemaltes Gemälde des hl. Antonius im neugotischen Rahmen aus dem 18. Jh. Während der Touristensaison, also von Mai bis September, kann jeden Samstag der Kirchturm besichtigt werden. Neben zwei historischen Glocken aus den Jahren 1482 und 1777 befindet sich dort auch eine Ausstellung der alten Kirchenausstattung. Von den Fenstern am Turm bietet sich ein einzigartiger  Ausblick auf den Burghügel, die Speicher-Straße und das Weichseltal und die Bronisław-Malinowski-Brücke.