Auf dem höchsten Hügel in Grudziądz errichtete der Deutsche Orden in den Jahren 1260–1299 eine wehrhafte Burg. Erbaut über einem viereckigen Grundriss, mit den wichtigsten Räumen im Südflügel (Remter, Kapelle) und mit Dormitorien (Schlafstätten der Ritter) im Westen.
Im Nord- und Ostteil des Schlosses befanden sich Wirtschaftsräume, darunter: Küche, Bäckerei, Brauerei und Infirmerie. Auf dem Burghof wurde ein Bergfried erbaut, heute Turm Klimek genannt, der mehrere Funktionen erfüllte: Verteidigung, Beobachtung, Signalisierung und Gefängnis. Außerdem wurde im Hof ein 50 m tiefer Brunnen gegraben.
Die Burg wurde viele Male zerstört, vor allem während der Schwedenkriege. Ab 1781 wurde die Burg auf Befehl König Friedrichs II. von Preußen nach und nach abgetragen und die beim Abbruch anfallenden Ziegelsteine hauptsächlich für den Bau einer Mauer im Reformaten-Stift und der Befestigungen in der Zitadelle verwendet.
Von der Burg blieben nur der Klimek-Turm und der Brunnen übrig. Am 5. März 1945 wurde Klimek schließlich von deutschen Truppen gesprengt. In den Jahren 2013–2014 wurden die Relikte der Burg einer gründlichen Sanierung unterzogen. Dadurch wurden die Burgmauern und der heute etwa 20 Meter tiefe Burgbrunnen den Touristen zugänglich gemacht. Nach dem Vorbild und an der Stelle des ehemaligen Burgturms wurde ein Aussichtsturm errichtet, dessen charakteristisches dekoratives Element waagerechte Streifen aus glasierten dunkelgrünen Ziegelsteinen sind.
Vom 23 Meter hohen Turm aus kann man ein wunderbares Panorama der Stadt und des Weichseltals bewundern und an klaren Tagen ist sogar die Bebauung von Chełmno, Świecie und Nowe nad Wisłą zu sehen.